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Istanbul bei Nacht

Endlich angekommen! Die Reise von Tür zu Tür dauerte dann doch  um die 11 Stunden… alleine fast eine Stunde brauchten wir, um durch den Zoll zu kommen und unser Gepäck zu bekommen.

Wir sollten vom Flughafen abgeholt werden, das hatten wir bereits von zuhause über das Hotel gebucht. In der Ankunftshalle wurde man von einer bunt gemischten Menschenmasse begrüsst, überall wimmelte es nur so von Menschen mit Zetteln und Schildern in der Hand, und es grenzte schon fast an ein Wunder, dass wir das mit unserem Namen drauf recht schnell zu Gesicht bekamen. Vor der Ankunftshalle war es verkehrstechnisch auch recht chaotisch und wir mussten noch eine ganze Weile auf unseren Wagen warten, aber letztendlich sassen wir in einem Kleinbus in Richtung Innenstadt. Natürlich gab es hier keine Sitzerhöhungen für die Kinder wie noch am Morgen im „Mekka der Verkehrssicherheit“ Schweden, aber dem Fahrer war es dennoch wichtig, dass die Kinder zumindest auf den Plätzen mit dem Rücken in Fahrtrichtung sitzen… „There are 20 miljon people living in Istanbul and 3 miljon cars… it’s dangerous!“ Allerdings trug der Fahrstil unseres Fahrers auch nicht gerade zur Verkehrssicherheit Istanbuls bei!

Endlich im Hotel angekommen wurden wir herzlich begrüsst und bezogen ein schönes und sauberes Familienzimmer (= 2 Zimmer mit Verbindungstür). Dann gab es erstmal noch eine kleinen Einweisung in die Annehmlickeiten und Möglichkeiten des Hotels sowie der Stadt. Für Hotelgäste gibt es jeden Tag zwischen 13 und 19 Uhr Mezze, also kleine Gerichte und Vorspeisen, die man im Essensbereich der Hotellobby zu sich nehmen kann. Das nutzten wir natürlich dann gleich noch, da wir zwar auf dem Flug ein Mittagessen bekommen hatten, dies aber nun doch schon einige Stunden zurücklag. So gestärkt machten wir uns dann trotz Müdigkeit auf den Weg in die nähere Umgebung des Hotels.

Es wurde schon dunkel auf unserem Weg zur Galatabrücke, und es war viel los auf den Strassen Istanbuls an diesem Sonntagabend. Überall gab es Dinge zu kaufen und zu bestaunen, und wir genossen es einfach, so durch die Stadt zu bummeln und die Kulisse und das bunte Treiben auf uns wirken zu lassen. Die Yeni Cami (Neue Moschee) zum Beispiel war schon beeindruckend anzusehen, und auch die Süleymaniye-Moschee lag imposant auf der Anhöhe. Die Galata-Brücke hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt, etwas schöner und imposanter, so wie eventuelle die Karlsbrücke in Prag, aber so am Abend hatte sie schon irgendwie ihren ganz besonderen Reiz. L war vor allem von den vielen Anglern fasziniert, die ihre Routen weit nach unten ausgeworfen und einige kleine wie grosse  Fischen an Land gezogen hatten.

Irgendwann wurde es dann auch Zeit für uns, wieder ins Hotel zurückzukehren, waren wir doch alle recht müde, da seit morgens um 4 h auf den Beinen. Dass die Kinder überhaupt so lange durchhalten konnten, grenzte schon fast an ein Wunder. Aber die Atmosphäre war einfach so faszinierend, dass auch die letzten Energiereserven mobilisiert wurden. H war dann „noch gezwungen“ zu einem medizinischen Notfall zu eilen, was sich aber aufgrund der Sprachschwierigkeiten als nicht ganz einfach herausstellte. Die ganze Situation war ein wenig unübersichtlich, aber nachdem H zumindest sichergestellt hatte, dass der vermeintliche Patient stabil und ein Krankenwagen informiert war, zogen wir weiter.

Zurück im Hotel reichte es sogar noch zum Duschen und eine Folge unserer aktuellen Lieblingsserie über abenteurlustige schwedische (Auswanderer)Familien (dank Internet und SVTplay), wenngleich fast alle Familienmitglieder in den letzten Minuten mit dem sehr schweren Augenlidern zu  kämpfen hatten…

2 Kommentare

  1. Oh schön. Ihr seid angekommen und habt schon erste Eindrücke einfangen können. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage euch bringen werden. Probiert unbedingt das süße Teiggebäck Lokma. Gibt es auf dem Markt bei der Galata Brücke. 🙂
    Viel Spaß und LG. Und keine Kinder verlieren 😉

    • Ja, Janine, inzwischen haben wir uns hier schon ein wenig „eingelebt“ und sind einige Kilometer abgelaufen. Die Kinder haben wir erfolgreich durch die verschiedenen Basare gebracht – und auch wieder raus! Lokman haben wir noch nicht probiert, steht aber noch auf der Liste!

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