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Es muß nicht immer Prenzl’berg sein – Essen in (West)Berlin

Die Frage, wo man in Berlin gut essen kann beantwortet eine Googlesuche hauptsächlich mit relativ exklusiven Vorschlägen oder gastronomischen Angeboten in den touristischen „Hotspots“.  Keine Frage sind darunter eine ganze Menge guter Restaurants, in denen man wirklich lecker essen kann. Die meisten Besucher der deutschen Hauptstadt zieht es heutzutage nach Prenzlauer Berg – weil es da einfach sehr schön ist und man dort eben auch mal gewesen ein muss. Eine Ansicht, die wir auch teilen, dass wir da nicht falsch verstanden werden. Es gibt aber noch eine Menge anderer Gegenden in Berlin, die auch einiges zu bieten haben.

Mit sogenannten Geheimtipps haben wir ja so unsere Probleme, weshalb wir hier auch nicht zu viel versprechen wollen, aber für denjenigen, die gerne einmal etwas abseits der touristischen Hochburgen speisen und dabei vielleicht gleich einige weniger bekannte Ecken Berlins kennenlernen möchten, haben wir hier ein paar wenige Vorschläge.

In unserem ehemaligen Kiez Moabit (damals noch ein Teil Tiergartens, nun auch – man staune – zu Berlin-Mitte gehörend!!), gibt es ein von uns sehr geschätztes alt-Berliner Gasthaus, der Dicke Engel. Hier findet man vor allem gute deutsche Küche, alles frisch zubereitet, große Portionen für moderate Preise. Hier haben wir Eltern schon Mitte der 90er gerne und gut gespeist, und auch heute noch zieht es uns immer wieder dort hin. Leicht zu erreichen über die zentrale U9, direkt am U-Bhf „Birkenstraße“. Und wenn man schon mal hier ist, kann man auch gerne der nahegelegen Arminius-Markthalle einen Besuch abstatten – sollte sie noch offen haben. Südlich des „Moabiter Ku’Damms“, der Turmstraße, befindet sich noch das Walhalla, in dem wir zwar schon seit vielen Jahren nicht mehr gewesen sind, wo es aber auch früher schon gute Hausmannskost gab, und das zu einem sehr guten Preis-Leisuntgsverhältnis.

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Noch etwas weiter südlich, auf der anderen Seite der Spree und nicht unweit bzw. unter dem S-Bhf Tiergarten befindet sich die Tiergartenquelle. Hier darf man sich nicht vom Äußeren abschrecken lassen, der Schein trügt. Die Stimmung war zumindest früher immer sehr gut. Meist speisten hier Studenten des nahegelegenen Studentenwohnheims Siegmunds Hof, in dem auch H einige Jahre seiner Berlinzeit verbracht hat. Heute finden aber auch Touristen aus dem nahegelegenen Tiergarten und vom Trödel- und Kunstmarkt ihren Weg hierher. Auch hier ist die Küche eher gut-bürgerlich und teilweise süddeutsch geprägt (ja, hier gibt es zum Beispiel Maultaschen!!!!). Die Teller und die Portionen darauf sind enorm, und für Kinder (oder Erwachsene mit eher normalen Essgewohnheiten) empfiehlt es sich, eine Portion für zwei Personen zu bestellen. Wir waren zuletzt vor einem knappen Jahr zusammen mit den Kindern dort und wurden nicht enttäuscht.

IMG_6474_wm IMG_6484_wmJa, und wenn wir hier schon in der Gegend sind, wollen wir noch den Schleusenkrug, ein Biergarten am Rande des Tiergartens erwähnen. Wirklich KEIN Geheimtipp, aber vor allem im Sommer eine schöne Ecke Berlins mit leckerem Essen und nettem Ambiente. Hier trifft man inzwischen häufiger auf große Gruppen von Touristen, die mit unterschiedlichen Fahrradfirmen durch die Stadt radeln und die besten Plätze direkt an der Schleuse reserviert bekommen haben, aber insgesamt ist das Ambiente sehr angenehm.

IMG_0018_wm IMG_0019_wmEin weiteres kleines Kleinod sind die im nördlichen Kreuzberg gelegenen Prinzessinnengärten, ein soziales und ökologisches städtisches Landwirtschaftsprojekt. Dieses erst seit einigen Jahren bestehende Projekt, das vom Einsatz vieler Freiwilliger getragen wird ist viel mehr als nur ein unglaublich schönes Gartencafé. Hier finden u.a. Vorträge und Fortbildungsveranstaltungen statt, und man hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam praktische Landwirtschaft zu erlernen, meist mittels Learning-By-Doing. Man kann aber auch wie wir einfach eine Pause vom hektischen Großstadtleben machen und sich in der ruhigen und grünen Atmosphäre des Gartens einen Cappuccino oder einen Rhabarberjoghurt genießen. Man findet die Prinzessinnengärten direkt am Moritzplatz, wo es auch einen gleichnamigen U-Bhf (U8) gibt. Besucher des nicht so weit entfernten Museums Haus am Checkpoint Charlie trennt nur ein kleiner Fußmarsch (entlang Rudi-Dutschke-Straße und dann Oranienstraße) oder die kurze Fahrt mit dem Bus M29 (fährt tagsüber meist im 10 Minutentakt) Richtung U Hermanplatz von dieser grünen Oase.

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Es gibt natürlich noch eine Vielzahl anderer schöne Ort in Berlin, die zum Verweilen einladen, und unsere Liste erhebt keine Anspruch auf Vollständigkeit.

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PS: Der Deutlichkeit halber nochmal hier ganz präzise: Wir habe keine persönlichen, geschäftlichen oder sonst irgendwelche Bindungen/Beziehungen zu den oben genannten Restaurants/Biergärten. Und wir bekommen auch keine Provision, Rabatte oder irgendwelche anderen Vergünstigungen, wenn der eine oder andere von euch dort etwas verzehren sollte. Eure eigenen Erfahrungen würden uns allerdings interessieren, und dafür ist ja genügend Platz im Kommentarfeld unten – danke!

4 Kommentare

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  3. Marc

    Oh man, vor ein paar Wochen stand ich mit einem Kumpel vor der Tiergarten Quelle. Wir haben uns vom Äußeren abschrecken lassen.
    Danke für den Tipp, das nächste Mal gehen wir rein!
    Schöne Grüße,
    Marc

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